AVL-Stand lockte am Tag der Luft- und Raumfahrt viele Besucher an
Zum dritten Mal wurde am 19. September in der Stadthalle Osterholz-Scharmbeck der Tag der Luft- und Raumfahrt veranstaltet. Bei sommerlichen Temperaturen sollen laut der örtlichen Medien 4.000 Besucher auf das Gelände und in die Halle der diesjährigen Studien- und Ausbildungsmesse gekommen sein. Über 50 Vereine, Unternehmen und Bildungseinrichtungen präsentierten sich an den unterschiedlichsten Messeständen in der Stadthalle und einem zusätzlich aufgebauten Ausstellungszelt.
Die AVL und das Telescopium Lilienthal informierten mit vielen Vertretern an diesem Tag über ihre umfangreiche Vereinsarbeit. Statt der Stellwände sind erstmals die neu gestalteten Roll-Up-Banner zum Einsatz gekommen. Auf diesen sind die wesentlichen Aufgabenfelder der beiden Vereinigungen dargestellt.
Im Außengelände vor dem Zelt positionierten sich Karl-Heinz Großheim und Friedo Knoblauch mit ihren Teleskopen. Freundlicherweise öffnete einer der Verantwortlichen die bereits verschlossenen Absperrungen, so dass die schweren Stative, Montierungen, Teleskope, Powerstationen, Gegengewichte, Stellwände und Alukoffer mit Zubehör auf kürzestem Weg an ihren Standort gebracht werden konnten. Erfreulicherweise lichtete sich der Himmel bereits gegen Mittag. Durchgängig warfen interessierte Besucher bis zum Ende der Veranstaltung einen Blick auf die Sonne. Beide Teleskope, die üblicherweise für die Astrofotografie und zur Beobachtung des Sternenhimmels genutzt werden, waren mit Sonnenfiltern ausgestattet, so dass Sonnenflecken und Protuberanzen im H-Alpha-Licht zu beobachten waren.
Bis zum Beginn des Vortrags von Alexander Gerst hatten Interessierte die Gelegenheit, sich an den Ständen der Aussteller zu informieren und sich auszutauschen. In der Halle waren in unmittelbarer Nachbarschaft zum Gemeinschaftsstand der AVL und des Telescopium Peter Kreuzberg und Eugen Bechmann mit einem Informationsstand der Kinderakademie Lilienthal anwesend. Hier werden Kinder und Jugendliche spielerisch an das Thema der Astronomie herangeführt.
Im Bereich der Luftfahrt waren u.a. die Sparte Modellflug des TV Lilienthals und der Freundeskreis VFW614 im Ausstellungszelt anzutreffen. Vertreter des internationalen Hubschrauberausbildungszentrums der Bundeswehr kamen mit einem Hubschrauber aus Bückeburg angeflogen und berichteten über ihre Aktivitäten. Besucher können sich am Stützpunkt anmelden, um im dortigen Museum den Hubschrauber-Simulator zu nutzen.
In der Stadthalle präsentierten schwerpunktmäßig internationale Raumfahrtfirmen ihre Modelle und technische Objekte aus der Praxis. Viele der Firmen sind in Bremen und umliegenden Gemeinden vertreten. Auszubildende und Berufseinsteiger hatten hier die Möglichkeit, sich umfassend zu informieren. Die Hochschule Bremen informierte über ihre 76 Studiengänge, die nicht nur die Bereiche Elektrotechnik und Maschinenbau betreffen, sondern auch viele Raumfahrtthemen beinhalten.
Gegen 15 Uhr versammelten sich die Besucher in der Stadthalle, in der rund 400 Sitzplätze zur Verfügung standen. Die Begrüßung übernahm der Veranstalter Andreas Mattfeldt (MdB/CDU). Er stimmte die Aussteller auf einen spannenden Tag ein, der seinen Höhepunkt mit dem Vortrag des Wissenschaftsastronauten Alexander Gerst fand. Die vielen Gäste folgten interessiert dem mitreißenden und niemals langweilig werdenden Vortrag des gelernten Geophysikers und Vulkanologen. So mancher Zuhörende hätte sich in diesem Moment des lebendigen Vortrags wohl selbst gerne in die Schwerelosigkeit der ISS gewünscht.
Alexander Gerst zeigte auf der Leinwand eindrucksvolle Fotos aus dem Weltraum, die uns Menschen wieder einmal zeigten, wie weitläufig das Universum im Vergleich zur winzigen Erde ist. Leider wird uns Erdbewohnenden viel zu selten verdeutlicht, wie dünn unsere Atmosphäre ist und wie erschreckend die Umwelt- bzw. Klimaschäden mit dem Blick aus dem Weltraum erkennbar sind.
Gerst berichtete von seinen vielen Experimenten, die auch der Gesundheit des Menschen dienen und von neuen Forschungsprojekten, wie die Artemis-Mission zum Mond, bei der der Wissenschaftler beteiligt ist. Um 18 Uhr wurde nach der Podiumsdiskussion die rundum gelungene Veranstaltung mit Vorbereitung, Planung, Organisation, Technik, Catering und reibungslosem Ablauf offiziell beendet. Wer hier nicht dabei war, hatte etwas verpasst.
Text: Jürgen Ruddek
Bilder: Jürgen Ruddek und Jürgen Adamczak