Hoch am Himmel, fast im Zenit steht zur besten Beobachtungszeit im Spätsommer das Sternbild Kepheus. Dort befindet sich der recht unscheinbare Sternhaufen mit der Katalogbezeichnung NGC 7023.
In sehr klaren und dunklen Nächten sieht man im Teleskop ein diffuses Leuchten, das den Sternhaufen umgibt.

Auf lang belichteten Fotos (siehe auch hier im Foto mit größerem Bildfeld von G. Willems) erkennt man eine riesige Wolke von interstellarem Staub und Gas. Sie dunkelt Bereiche ab und verdeckt die dahinter befindlichen Sterne oder lässt sie nur schwach, oft rötlich gefärbt hindurchscheinen.

Umso auffälliger erscheint darin der blaue Reflexionsnebel, den man heute zusammen mit dem offenen Sternhaufen zu NGC 7023 zählt. Reflexionsnebel werden durch die intensive Leuchtkraft junger, heißer und deshalb blau strahlender Sterne erzeugt, deren Licht die Staubkörner der Materiewolke reflektieren.
Die Detailansicht hebt interessante Nebelstrukturen hervor.

Form und Farbe des Nebels erinnern an eine Irisblüte. Daher bekam der Nebel seinen Namen. Er liegt etwa 1300 Lichtjahre von uns entfernt und wurde 1794 von W. Herschel entdeckt.

Zur Aufnahme:

Optik: GSO-Newton, 1000mm f/5
Kamera: Canon EOS 450D(a) ISO 800, 25 Aufnahmen je 6 Minuten belichtet

© Foto und Text: J. Ruddek, E-J. Stracke (AVL)