NGC 2174 - Der Affenkopfnebel
Astroobjekt des Monats April 2024
Im Jahre 1857 beobachtete und beschrieb der deutsche Astronom Bruhns einen offenen Sternhaufen im Sternbild Orion, der in einem Nebel einbettet war. Dies war die erste nachweisliche Beobachtung des Sternhaufens, den wir heute als NGC 2175 kennen. Bruhns gilt somit als Entdecker des Affenkopfnebels. 1877 und 1890 wurde dieser Bereich des Orion von den Franzosen Stephan und Bigourdan weiter untersucht und katalogisiert. Im "New General Catalogue" sind die von ihnen erforschte Nebel als NGC 2174 und als 2159 bezeichnet.
Der NGC 2175 besteht aus ca. 60 Sternen. Er hat die Magnitude 6,9 und der zentrale Stern HD 42088 besitzt die etwa 8200fache Leuchtkraft unserer Sonne. Seine Oberflächentemperatur liegt bei 40.000 Celsius. Umgeben ist der Sternhaufen vom Emissionsnebel NGC 2174. Der ca. 6400 Lichtjahre entfernte Nebel besteht aus unter anderem aus einer Wolke Wasserstoffgases (H II), die durch die Photonen der umliegenden Sterne ionisiert werden. Weiterhin enthält der Nebel Schwefel-([SII]) als auch Sauerstoffmoleküle ([OIII]). Im Foto wird dies durch Farben verdeutlicht. So ist Wasserstoffgas grünlich, Schwefel rot und Sauerstoff blau.
Der Affenkopfnebel lässt sich zumindest in Teilen schon mit einem 8" Dobson und einem UHC/OIII-Filter beobachten. Da der NGC 2174 etwa die scheinbare Größe des Mondes besitzt, reicht eine 50fache Vergrößerung bereits aus, um die Ränder und somit den typischen Makaken-Kopf erkennbar werden zu lassen. Der eingebettete Sternhaufen NGC 2175 lässt sich bereits mit einem gängigen Fernglas auffinden.
Aufnahmedaten:
Datum: 8.3.2024
Ort: 27616 Lunestedt
Optik: Sharpstar 6“Hypergraph f 2,8
Kamera: ZWO ASI 533MC pro
Filter: Optolong LExtreme
Montierung: Skywatcher EQ8
Nachführung: M-Gen 2
Aufnahme: 66x2 min; je 60 Flats, Bias; Gain = 50
Software: SharpCap, PixInsight
© Foto und Text: Karl-Heinz Großheim (AVL)