M8, der Lagunennebel im Schützen
Nur in wenigen dunklen Sommernächten ist es von Norddeutschland aus möglich, den Schützen gut zu beobachten. Er steht zu dicht am Horizont.
Für unseren Beobachtungsplatz in Wührden kommt hinzu, dass das Streulicht von Bremen gerade im südlichen Horizontbereich extrem stört. Deshalb bleiben viele Besonderheiten dieser Region verborgen.
Ganz anders sieht das um diese Zeit auf der Südhalbkugel der Erde aus: Hier spannt sich jetzt die Milchstraße von Horizont zu Horizont. Fast im Zenit strahlt das Zentrum unserer Milchstraße, und dicht dabei sind Skorpion und Schütze zu erkennen.
Ungehindert und frei von störenden Einflüssen schauen wir auf die vielen Himmelsobjekte, die zum Schützen gezählt werden. Allein 15 Objekte hatte Messier dort katalogisiert, etliche kamen später noch im NGC - Katalog hinzu.
Schon mit bloßem Auge bemerken wir einen hellen Nebelfleck: M 8, den Lagunennebel nahe der Großen Sagittariuswolke - und in seiner Nähe einen kleineren Fleck, M20, den Trifidnebel.
M 8 besteht aus dem offenen Sternhaufen NGC 6530, und dem Nebel NGC 6523. Die heißen, jungen Sterne von NGC 6530 entstanden erst vor wenigen Millionen Jahren in diesem Nebel. Ihr energiereiches Sternenlicht regt das umgebende Wasserstoffgas zum Leuchten an.
Dunkle Globulen innerhalb der roten Wasserstoffnebel weisen auf ein hoch aktives Sternentstehungsgebiet hin.
M 8 ist etwa 5000 Lichtjahre von uns entfernt.
Ein breites Staubband in der Nebelregion, das von Beobachtern als "Lagune" interpretiert wird, gab ihm den Namen Lagunennebel.
Zur Aufnahme:
TS Triplet APO, 90mm Öffnung bei 600mm Brennweite, mit Flattener
auf einer New Atlux - Montierung,
Canon EOS 450Da, 800 ASA, 11 Bilder zu je 5 Min. Belichtung
Das Foto wurde am 28. Juli 2011 auf der Astronomiefarm Kiripotib in Namibia aufgenommen.
© Foto und Text: Ernst-Jürgen Stracke (AVL)