M 97 und M 108 - ein ungleiches Paar beim Großen Wagen
Der Große Wagen ist sicher das bekannteste Himmelsobjekt, das jeder Sternfreund nahe dem Himmelspol findet. Nicht jedem Interessierten aber ist klar, dass er gar kein eigenes Sternbild ist, sondern Teil des Sternbildes Große Bärin (Ursa Major).
Im Bereich von Beta Ursae Majoris, dem hellen unteren Kastenstern vom Großen Wagen, finden wir die beiden Objekte unseres Fotos, M 97 und M 108. Worum handelt es sich dabei?
M 97 (rechts unten) ist ein Planetarischer Nebel, der Überrest eines erloschenen Sterns. Sein Alter wird mit etwa 6000 Jahren angegeben. Die relative Beobachtungsgröße beträgt etwa 3,4 Bogenminuten. Lord Rosse bezeichnete Ihn als Eulen-Nebel wegen der beiden dunklen Flecke, in denen er die Augen einer Eule erkannte.
Die Spiralgalaxie M 108 (links oben) erscheint im kleinen Teleskop als ein schmales Band fast genau von der Seite. Die Spiralstruktur ist deshalb kaum auszumachen. Wegen Ihrer visuellen Größe von etwa 8,7´x 2,2´ und der scheinbaren Helligkeit von 10 Magnituden gehört die Galaxie zu den schwierigeren Beobachtungsobjekten im Messier-Katalog. M 108 ist Teil des Ursa Major-Galaxienhaufens und etwa 45 Millionen Lichtjahre von uns entfernt.
Zur Aufnahme
Der relative Abstand beider Objekte beträgt von der Erde aus etwa 48 Bogenminuten. Deshalb passen beide Objekte mit unserer Ausrüstung gerade noch zusammen auf das Foto.
Optik: GSO-Newton, 8", 1000mm Brennweite
Kamera: Canon EOS 450D(a) mit IDAS-Filter
21 Aufnahmen zu je 6 Minuten Belichtungszeit, bearbeitet mit REGIM und PHOTOSHOP
Fotos: © J. Ruddek und E-J. Stracke (AVL)
Bildbearbeitung und Text: E-J. Stracke (AVL)