Katzenpfotennebel (NGC 6334)
Im unteren Teil des Sternbilds Skorpion befindet sich das Objekt des Monats, der Katzenpfotennebel. Seine Form erinnert an eine Bären- oder Katzenpfote, die ihm seinen Namen gibt. Der rot gefärbte Emissionsnebel mit der Nummer NGC 6334 hat eine Entfernung von 5500 Lichtjahren und besteht überwiegend aus ionisierten Wasserstoffatomen. Diese werden durch die intensive Strahlung junger, heißer Sterne zum Leuchten angeregt. Seine Winkelausdehnung beträgt 35x20 Bogenminuten.
NGC 6334 ist eine der aktivsten Kinderstuben für massereiche Sterne, die es in unserer Milchstraße gibt. Im Inneren dieses Nebels verbirgt sich eine Vielzahl junger, hell leuchtender bläulicher Sterne die nur einige Millionen Jahre alt sind. Jeder davon hat fast zehn Mal so viel Masse wie unsere Sonne. Außerdem befindet sich dort noch eine Reihe von in Entstehung befindlichen Sternen, die im Inneren von Staubwolken verborgen und entsprechend schwer zu beobachten sind. Insgesamt dürfte es im Katzenpfotennebel einige Zehntausende von Sternen geben.
Der Nebel wurde am 7. Juni 1837 durch den Britischen Astronomen John Frederick William Herschel entdeckt, der sich zu jener Zeit am Kap der Guten Hoffnung in Südafrika aufhielt. In unseren Breiten ist der Nebel nicht zu beobachten, da er selbst im Sommer nicht über dem Horizont aufgeht.
Die Aufnahme wurde in rund 2100m Höhe auf Teneriffa in der Caldera nahe des Teide auf einer astronomischen Reise mit Ernst-Jürgen Stracke Ende August diesen Jahres kurz vor Mitternacht gemacht. Die gesamte Belichtungszeit betrug nur etwas mehr als eine halbe Stunde, weil sich der Himmel schon recht früh zuzog. Insgesamt war der Himmel hier nur an wenigen Nächten länger als 3 Stunden richtig klar.
Das fertig bearbeite Foto entstand aus 21 Rohbildern à 90 Sekunden mit einer modifizierten Spiegelreflexkamera mit einem ED70 und Reducer auf einem in RA geguideten Skywatcher Star Adventurer- Montierung.
Die Aufnahmeparameter im Detail waren:
Canon EOS 1000D(a), ED70 mit Televue-Reducer (f=336mm), Blende 4,8, t=90 s, IDAS-Filter, Star Adventurer mit PHD Guiding in RA auf einem Carbonstativ
© Foto: Jürgen Ruddek (AVL) und Ernst-Jürgen Stracke (AVL)
Text: Jürgen Ruddek (AVL)