Die große Wand im Nordamerikanebel, NGC7000
Der Bereich in NGC 7000 mit der großen Wand ist schon eine spannende, fast dramatisch anmutende Region. Verschiedene heiße O- und B-Sterne sorgen hier für die Ionisation der Nebelbereiche. Hier ist es so, dass man die zur Ionisation sorgenden Sterne nicht genau lokalisieren kann. Etwas, was alles noch etwas spannender macht. Man nimmt aufgrund der Ausrichtung der Bright Rims (die hellen Bereiche an den Übergängen zu den Dunkelwolken) an, dass diese Sterne hinter der dunklen Molekülwolke verborgen sind, die den Nordamerika-Nebel und den benachbarten Pelikannebel trennt.
Beide Nebel befinden sich im Sternbild Schwan,der bis in den Herbst hinein am Nachthimmel zu beobachten ist.
Diese Aufnahme ist in der so genannten Hubble-Palette bearbeitet. Das Team um die Betreiber des Hubble-Teleskops hat dieses Verfahren entwickelt, um Einzelheiten besonders kontrastreich herauszuarbeiten.
Dabei weist man die Farben wie folgt zu:
[S-II] = rot, Ha = grün und [O-III] = blau.
Die Gesamtbelichtungszeit für diese Farben beträgt 9 Stunden.
Gerne hätte ich noch ein paar Aufnahmen als RGB aufgenommen, aber dazu gab es bis jetzt keine Gelegenheit. Und ob das bei den hellen Nächten überhaupt sinnvoll ist, weiß ich auch nicht so recht. Mein Ziel war es, auch in den dunklen Nebelbereichen die eine oder andere Struktur deutlich zu machen. Wirklich gelungen war das aber erst, als ich die anfangs 17 Ha-Aufnahmen um weitere 15 ergänzen konnte und fünf dieser insgesamt 32 Aufnahmen gelöscht hatte. Ohne diese zusätzlichen Aufnahmen war das Rauschen in den dunklen Bereichen recht groß.
Die Aufnahmedaten:
Ha: 27x 10 min, [O-III]: 15x 10 min, [S-II]: 12x 10 min
14"-Newton bei f/3,4, Atik 4000 M
© Foto und Tex: Gerald Willems (AVL)