Der Kristallkugelnebel NGC 1514
Foto des Monats März 2023
Am 13. November 1790 wurde der Kristallkugelnebel von dem deutsch-britischen Astronomen Friedrich Wilhelm Herschel im Sternbild Stier entdeckt. Unter NGC 1514 wird das Objekt als Planetarischer Nebel im New General Katalog geführt. Er wird mit einer scheinbaren Größe von 2,4 x 2,1 Bogenminuten für die innere und 3,3 x 3,1 Bogenminuten für die äußere Region angegeben. Von anderen Astronomen wurde der Nebel unter ARO 21, PK 165-15.1, PN G165.5-15.2 oder VV 17 katalogisiert.
Unter einem Planetarischen Nebel versteht man einen Gas- und Plasmanebel, der von einem alten Stern am Ende seiner Entwicklung abgestoßen wurde. Der Name ist irreführend, weil er nichts mit Planeten gemeinsam hat. Sie sehen im Teleskop aus wie feine Gasplaneten und bekamen daher diesen Namen. Der Kristallkugelnebel war ehemals ein Stern mit 2,2-Sonnenmassen.
Am Abend des 17. Januar 2023 fotografierten Ernst-Jürgen Stracke und ich den Planetarischen Nebel in der Kleinen Sternwarte in Wührden. Als Equipment nutzten wir das Vixen VC200L-Cassegrain-Teleskop auf der Vixen GPDX-Montierung. Zum Einsatz kam eine CCD Kamera ZWO ASI 678MC.
Weil das sehr schwach leuchtende Objekt auf den Rohbildern nicht zu erkennen war, sind wir uns erst nicht sicher gewesen, ob wir den Nebel in dem nur 14,7 x 8,2 Bogenminuten kleinen Fenster tatsächlich im Sucher hatten. Das wurde dann aber durch eine astrometrische Objekterkennung verifiziert.
Die Bildbearbeitung machte anfangs Probleme, weil die gängigen Stackingprogramme mehr Sterne zum Stacken benötigen, als im Bild sichtbar sind. Erst mit der Methode der Kometenbearbeitung ließen sich die 200 Fotos, die jeweils 30 Sekunden belichtet wurden, im Programm REGIM überlagern und anschließend mit Photoshop bearbeiten.
© Foto: Jürgen Ruddek, Ernst-Jürgen Stracke (AVL)
© Text und Bildbearbeitung: Jürgen Ruddek (AVL)