Vor 40 Jahren: Generalprobe ür die Mondlandung

Vor 40 Jahren: Generalprobe für die Mondlandung

Im Mai 1969 fand der zweite bemannte Flug zum Mond, Apollo 10, statt. An Bordbefanden sich die Astronauten Thomas Stafford, Eugene Cernan und John Young. Das Ziel war es, die Mondlandefähre in der Umgebung des Mondes zu testen, ohne aber auf dem Mond zu landen.

Der Flug wurde am 18. Mai von Cape Canaveral gestartet, und drei Tage später erreichte das Raumschiff die Mondumlaufbahn. Am 22. Mai war es Zeit für den ultimativen Testflug der Landefähre. Sie wurde von Thomas Stafford und Eugene Cernan gesteuert, wohingegen John Young die Kommandokapsel flog. Nachdem die Mondlandefähre vom Mutterschiff abgekoppelt hatte, wurde sie auf einen Kurs gebracht, der sie zweimal mitrasender Geschwindigkeit in geringer Höhe über die Mondoberfläche fliegen ließ. Bei ihrer größten Annäherung war sie nur 14 km hoch. In seinem Buch The Last Man on the Moon beschreibt Eugene Cernan diese Tiefflüge folgendermaßen. Nach dem Zünden der Bremsraketen begannen sie, zur Oberfläche abzusteigen, so wie es auch bei einer wirklichen Landung sein würde. Als sie tiefer kamen, bemerkten die Astronauten, dass der Mond nicht mehr wie ein großer grauer Ball im Weltall wirkte, sondern dass er zunehmend flacher wurde und sie den Mondrand als Horizont sahen. Eugene Cernan schreibt, dass es für ihn fast so aussah, als ob sie über eine Wüste in Arizona flögen, auch wenn keine irdische Wüste ein solches Terrain zeigt. Während sie so über der Mondoberfläche dahin schossen, konnten sie sehen, wie am Mondhorizont die Erde aufging.

Eine der Aufgaben der Astronauten war es, den vorgesehenen Landeplatz für die erste Mondlandung im Meer der Ruhe aus der Nähe zu fotografieren. Er erschien ihnen als verhältnismäßig eben, vergleichbar mit einem ausgetrockneten Flussbett, allerdings mit einer Ansammlung von Felsbrocken an einem Ende.

Beim zweiten Tiefflug gab es allerdings ein Problem, das beinahe tödlich endete. Plötzlich begann die Landefähre wie wild zu taumeln, und es gelang den beiden Piloten nur mit Mühe, sie wieder unter Kontrolle zu bringen. Glücklicherweise schafften sie es aber und konnten wieder an die Kommandokapsel ankoppeln. Eine Analyse der Flugdaten ergab später, dass die Landefähre auf dem Mondboden zerschellt wäre, wenn sie nur zwei Sekunden länger getaumelt hätte.

Am 26. Mai kehrte Apollo 10 zur Erde zurück. Bei diesem Flug war alles ausprobiert worden bis auf die Landung selbst. Nun war der Weg frei für die erste Landung von Menschen auf dem Mond – der Flug von Apollo 11.

Prof.Barbara Cunow, Pretoria, Südafrika

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