Vor 40 Jahren - Der Flug von Apollo 16

Vor 40 Jahren –Flug von Apollo 16

Im April 1972 fand mit Apollo 16 die fünfte Landung auf dem Mond statt, zum ersten Mal aufeiner der mit Kratern übersäten Hochebenen. Das Gestein dort ist älter als das der Mondmeere, und die Wissenschaftler wollten mehr über die frühe Entwicklung des Mondes erfahren. Vor allem erwarteten sie, dassam Apollo-16-Landeplatz vulkanisches Material zu finden sein würde, das Aufschluss über die Entstehung des Hochlandgesteinsgeben könnte.

Apollo 16 wurde am 16. April 1972 von Cape Canaveral aus gestartet. An Bord befanden sich die Astronauten John Young, Charles Duke und Thomas Mattingly. Am 21. April landeten John Young und Charles Duke auf dem Mond.

Wie schon bei Apollo 15 hatten die Astronauten ein Mondauto dabei, das ihnen Ausflüe in die Umgebung erlaubte. Sie verbrachten drei Tage auf der Mondoberfläche, wobei sie sich insgesamt etwa 20 Stunden außerhalb der Landefähre aufhielten. Am ersten Tag arbeiteten die Männer zumeist in der unmittelbaren Umgebung der Landestelle und stellten u.a. das Apollo Lunar Surface Experiments Package (ALSEP) zur automatischen Messung aller möglichen Parameter der Mondoberfläche auf. Dabei wickelte sich ein Kabelso unglücklich um den Fuß von John Young, dass er es, ohne es sehen zu können und ohne es zu wissen, beim Weggehen abriss. Dadurch wurde ein Experiment zur Messung des Wärmeflusses aus dem Inneren des Mondes unbrauchbar.

Der zweite und der dritte Tag aufdem Mond waren vor allem den Exkursionen mit dem Mondauto gewidmet. Die Astronauten besuchten mehrere Krater in der Umgebung und sammelten Gesteinsproben ein. Dabei stellte sich heraus, dass die gefundenen Steine nicht vulkanischen Ursprungs,sondern die Produkte von Meteoriteneinschlägen waren. Das hatte so niemand erwartet, und die bis dahin akzeptierte Theorie, dass die Hochebenen des Mondes aus vulkanischem Gestein bestehen, musste nach dem Flug von Apollo 16 revidiert werden.

Der dritte und letzte Mondspaziergang musste um etwa 2 Stunden auf 5 Stunden und 40 Minuten gekürzt werden. Das lag daran, dass schon vor der Landung auf dem Mond der Zeitplan der Mission ins Rutschen geraten war. Nach dem Abkoppeln der Landefähre vom Mutterschiff entdeckte Ken Mattingly eine Fehlfunktion im Triebwerkssystem der Kommandokapsel, wodurch sich die Landung um etwa sechs Stunden verzögerte.Dadurch verschoben sich natürlich alle folgenden Aktivitäten entsprechend.

Am 27. April landeten die drei Astronauten wieder wohlbehalten auf der Erde. Der Wiedereintritt in die Erdatmosphäre und die Landung im Pazifik verliefen ohne Probleme.Zum Schluss noch ein paar Worte zu den Astronauten: John Young war damals der erfahrenste Astronaut der NASA, und auch heute noch ist er geradezu eine Legende. Charlie Duke ist, bis jetzt zumindestens, der jüngste Mann auf dem Mond. Zur Zeit seines Fluges war er 36 Jahre alt. Ken Mattingly war ursprünglich für Apollo 13 vorgesehen. Einige Tage vor dem Start aber befürchteten die Ärzte der NASA,er könnte sich eine Infektion zugezogen haben und würde während des Fluges krank werden. Daraufhin wurde er durch Jack Swigert ersetzt, was ihm die Erfahrung von Apollo 13 ersparte und die Teilnahme am erfolgreichen Flug von Apollo 16 ermöglichte. Er wurde übrigens während des Fluges von Apollo 13 nicht krank.

Prof.Barbara Cunow, Pretoria, Südafrika

Zurück

Copyright 2000-2024. Astronomische Vereinigung Lilienthal e.V. All Rights Reserved.
Um unser Angebot zu verbessern, würden wir gerne mit dem bei uns gehosteten Analysetool Matomo aufzeichnen, welche Seiten wie häufig besucht werden. Dabei wird Ihre IP-Adresse anonymisiert. Mit dem Button "Zustimmen" stimmen Sie der Verwendung der hierfür genutzten Cookies zu. Mit dem Button "Nicht zustimmen" werden nur Cookies geladen, die für das Betreiben der Website notwendig sind. Weitere Informationen dazu finden sie in unserer Datenschutzerklärung.