Blutmond an einem kalten Wintermorgen
Foto des Monats Februar 2019
Mondfinsternisse entstehen, wenn der Mond in den durch die Sonne verursachten Erdschatten eintritt und damit verdunkelt wird. Solche Ereignisse finden in einer weitaus größeren Region statt als Sonnenfinsternisse. Sie können überall dort beobachtet werden, wo der Mond zu der Zeit zu sehen ist.
Dennoch kommt es vor, dass totale Mondfinsternisse in bestimmten Regionen einige Jahre nicht stattfinden. So ist es auch im Raum Lilienthal. Diese am 21. Januar 2019 stattgefundene totale Mondfinsternis sollte im Raum Lilienthal nun die letzte für die nächsten 11 Jahre sein, denn erst am 20. Dezember 2029 wird sie bei uns wieder komplett von Anfang bis Ende zu sehen sein.
Bei Temperaturen um -6° C hatten wir das Glück, bei einem sternenklaren Himmel den sogenannten Blutmond im Südwesten beobachten zu können. Allerdings fand das Ereignis in den frühen Morgenstunden statt, sodass man schon gegen 4:30 Uhr aufstehen musste, um den gesamten Verlauf beobachten und fotografieren zu können. Die partielle Verfinsterung begann um 4:33 Uhr und endete kurz vor Sonnenaufgang um 7:50 Uhr. Ihren Höhepunkt hatte die Totalitätsphase um 6:12 Uhr. Sie dauerte eine Stunde und 2 Minuten.
Die Aufnahmeserie entstand in Lilienthal Butendiek. Zum Einsatz kam hier eine Canon 7D mit einem Sigma Teleobjektiv 150-600mm DG OS HSM Contemporary. Diese Kombination wurde auf einem Stativ mit Kugelkopf befestigt. Fotografiert wurde mit Blende 6,3 bei einer Brennweite von 500mm.
Die Scharfeinstellung erfolgte einmalig mit Autofokus, als der Mond noch hell leuchtete. Sowohl dieser als auch der Bildstabilisator des Objektivs wurden anschließend deaktiviert. Die Belichtung einer jeden einzelnen Mondaufnahme erfolgte mit unterschiedlichen Zeiten zwischen 1/1000s und 3s. Um Verwacklungen während der Totalitätsphase zu vermeiden, musste der Selbstauslöser mit 2s Vorlaufzeit aktiviert werden. Jedes einzelne Foto wurde individuell mit Photoshop bearbeitet und anschließend zu der Collage zusammengesetzt.
© Text und Foto: Jürgen Ruddek (AVL)