Plejaden - das Siebengestirn

Plejaden - das Siebengestirn

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Plejaden - das Siebengestirn

Die Plejaden sind ein offener Sternhaufen im Sternbild des Stiers, der leicht am Himmel mit bloßem Auge zwischen Anfang Juli und Ende April am nördlichen Sternenhimmel erkannt werden kann. Er ist Teil unserer Milchstraße und war lange vor der Erfindung des ersten Teleskops bekannt. So sind die Plejaden wahrscheinlich bereits auf der bronzenen Himmelsscheibe von Nebra verarbeitet, die ca. 4.000 Jahre alt ist. Neben der Bezeichnung M45 (seine Messier-Katalogbezeichnung) besitzt er auch noch die Namen Atlantiden, Atlantiaden, Siebengestirn, Sieben Schwestern oder Gluckhenne. Bei uns ist eher die Benennung Siebengestirn ein Begriff, wobei man dies etwas befremdlich finden kann, da man entweder sechs oder neun Sterne am Himmel ausmacht. Allerdings gibt es auch Kulturen, die den Plejaden nur sechs Sterne zuschreiben. Der Grund warum die Beobachtungen unterschiedlich sind, liegt an dem veränderlichen Stern Pleione, der Helligkeitsschwankungen in unregelmäßigen Abständen zwischen 4,8 mag und 5,5 mag unterliegt. Die weiteren Sterne, die dem Siebengestirn zugerechnet werden sind: Alkione (2,86 mag), Atlas (3,62 mag), Electra (3,7 mag), Maia (3,87 mag), Merope (4,16 mag) und Taygeta (4,29 mg). Womit wir wieder bei der Zahl Sieben angelangt wären.

Die Plejaden befinden sich ca. 440 Lichtjahre von uns entfernt und umfassen ungefähr 1.200 Sterne. Der offene Sternenhaufen ist ca. 125 Millionen Jahre alt und besitzt einige interessante Reflektionsnebel, die erst durch die Astrofotografie so richtig sichtbar werden. Die visuelle Gesamthelligkeit liegt immerhin bei 1,6 mag, mit einer Winkelausdehnung von 110 Bogenminuten. Damit erscheinen die Plejaden ca. viermal so groß wie der Mond. Komischerweise sind die Plejaden allerdings nicht im NGC-Katalog aufgeführt, wohl aber mehrere Reflexionsnebel. So sind beispielsweise die Reflexionsnebel NGC 1432 (Maja-Nebel) und NGC 1435 (Merope-Nebel) dort verzeichnet. Die Reflexionsnebel bestehen aus interstellarem Staub, die das Licht benachbarter Sterne reflektieren bzw. streuen, was ihnen ihren Namen verleiht. Reflexionsnebel besitzen eine bläuliche Farbe, da blaues Licht stärker gestreut werden kann, als andere Farben. Durch einen ähnlichen Effekt besitzt unser Taghimmel beispielsweise eine blaue Atmosphäre.

Trotzdem ist es nicht so einfach diese Reflektionsnebel der Plejaden in ihrer vollen Schönheit mit der Kamera zu erfassen, wie ich schon mehrfach festgestellt habe. Man braucht möglichst eine parallaktische Montierung mit automatischer Nachführung, eine empfindliche DSLR-Kamera und längere Belichtungszeiten. Das Bild des Monats ist daher mit meiner CEM60-Montierung von iOptron entstanden, die meinen ED70-Refraktor mit meiner Canon 700D (unmodifiziert) bei 3.200 ASA nachgeführt hat. So wurden bei 3 min Belichtung pro Bild insgesamt 24 Bilder geschossen, die einer Gesamtbelichtungszeit von 72 min entsprechen. Das ist im Grunde nicht viel und hätte noch wesentlich ausgebaut werden können. Der 14. Februar in Grasberg ließ aber leider nicht mehr zu, so dass ich mit dem gemachten Bildmaterial leben musste. Durch die gewählte ASA-Empfindlichkeit, waren dann die Reflexionsnebel trotz der relativ geringen Belichtungszeit aber doch noch sehr schön auszumachen. Allerdings mit einem größeren Rauschanteil.  

Die Aufnahmedaten:
Aufgenommen wurde mit dem ED70-Refraktor (70 mm Öffnung, 420 mm Brennweite, Öffnungsverhältnis 1/6), der DSLR-Kamera Canon 700D und der parallaktischen Montierung CEM60 (ohne Autoguiding). 
 

© Foto und Text: Dr. Kai-Oliver Detken (AVL)

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