M 45, die Plejaden
Foto des Monats Februar 2022
Die Plejaden im Sternbild Stier werden wegen ihrer sieben hellen Hauptsterne auch das "Siebengestirn" genannt. Schon im Fernglas erkennt man aber deutlich mehr als sieben Sterne. Tatsächlich gehören wohl mehr als 1.000 Sterne zu dem offenen Sternhaufen mit der Messier-Bezeichnung M 45.
Zusammen mit den Hyaden, einem weiteren Sternhaufen im Stier, bilden die Plejaden das sogenannte "Goldene Tor der Ekliptik". Hier läuft die Bahn der Sonne, des Mondes und der Planeten hindurch.
Auf lang belichteten fotografischen Aufnahmen sind deutlich blaue Nebel um die hellen Sterne zu erkennen. Hierbei handelt es sich um Reflexionen des Lichtes junger, heißer Sterne in umgebenden Materiewolken. Lange Zeit hielt sich die Vermutung, dass diese Materiewolken Reste sind, aus denen sich die Sterne der Plejaden entwickelt haben. Unterschiedliche Radialgeschwindigkeiten der Sterne und der Nebel widerlegen diese Annahme und weisen darauf hin, dass es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um eine spätere Begegnung des Sternhaufens mit interstellarem Staub handelt.
Die Plejaden sind - egal ob mit dem Fernglas oder einem Teleskop - ein besonders schönes Beobachtungsobjekt. Mit bloßem Auge sind die Reflexionsnebel aber extrem schwierig zu erkennen und setzen optimale Sichtbedingungen voraus.
Aufnahmedaten:
Optik: Williams FTL 110
Kamera: ASI2600 MC Pro
Montierung EQ8R
Belichtungen: 4x5 Min. und 22x 10 Min. - Gesamt: 4 Stunden
Aufnahmeort: Hambergen
Aufnahmedatum: 25.12.2021
Bildbearbeitung mit AstroPixelProcessor und PhotoShop CS6
© Foto und Text: Torsten Lietz (AVL)