Der Mond im zweiten Viertel

Der Mond im zweiten Viertel

(Ein Klick auf das Bild zum Vergrößern)

Der Mond im zweiten Viertel

Der Mond am klaren Nachthimmel, das ist für Deep-Sky-Fotografen sehr ärgerlich denn trotz guten Seeings sind Langzeitbelichtungen jetzt nicht möglich... Warum ärgern? Vielleicht sollte man dann einfach Teleskop und Kamera auf den Mond richten und die markanten Mondkrater und Gebirgsformationen fotografieren, die nahe dem Terminator, der Licht- / Schattengrenze liegen. Hier sind sie besonders auffällig und kontrastreich, weil Kraterränder und Zentralgebirge schräg von der Sonne angestrahlt werden und lange Schatten werfen.

Am 24. Februar 2018 konnte ich in der AVL-Sternwarte in Wührden bei extrem ruhiger Luft einige besonders bekannte Mond-Formationen aufnehmen, von denen hier vier vorgestellt werden. Ein Klick auf das jeweilige Vorschaubild öffnet im Browser einen neuen Tab mit dem Foto in Originalgröße.


Bild 1

(oben in der großen Vorschau) zeigt den Krater Plato (101 km im Durchmesser) mit seinem dunklen Kraterboden. Rechts davon schließen sich die Alpen an. Die auffallend gerade Einkerbung wird als das "Alpental" bezeichnet.

Bild 2

zeigt die Krater-reiche Umgebung südlich des Mondäquators mit der markanten Dreiergruppe
Ptolemaeus (150 km), Alphonsus (118 km) und Arzachel (98 km im Durchmesser).

Bild 3

zeigt den Krater Eratosthenes (knapp 60 km im Durchmesser) am südwestlichen Ende der Apenninen, des mächtigsten Mondgebirges. Dieser "Gebirgszug" ist der Überrest eines gewaltigen Kraterrandes.

Bild 4

zeigt Copernicus (93 km im Durchmesser) den wohl prominentesten Krater auf dem Mond. Die aufgehende Sonne streift gerade über den Kraterrand und beleuchtet die Spitzen des Zentralgebirges. Der Kraterrand des Copernicus ist mehr als 3000 m hoch.


Fotos von der Mondoberfläche sind relativ schnell und einfach zu erstellen. Man braucht dafür eine Webcam, die am Okularauszug des Teleskops angesetzt wird und ein Programm, das eine Sequenz von mehreren hundert Einzelbildern als Film, meist im AVI-Format abspeichert. Der Rest ist Bildbearbeitung zu Hause, die in vielen Bereichen mit frei erhältlichen Computerprogrammen automatisch abläuft. Erst bei der Feinbearbeitung am Schluss - Helligkeit, Kontrast, vielleicht noch Schärfe - ist noch einmal Handarbeit mit einem Bildbearbeitungsprogramm erforderlich.

Technische Details:
Webcam ASI 120MM am GSO-Newton, 1000 mm Brennweite und 2-fach-Barlow
Aufnahmeprogramm: FireCapture 2.5,
Weiterbearbeitung mit AutoStakkert 2 und Photoshop

© Fotos und Text: Ernst-Jürgen Stracke (AVL) 

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