NGC 7331 im Sternbild Pegasus

NGC 7331 im Sternbild Pegasus

So wie im Sommer das Sommerdreieck die dominierende Sternformation darstellt, ist es im Herbst das Herbstviereck. Dieses Viereck bilden die vier Ecksterne des Pegasusquadrats. Pegasus, das geflügelte Pferd aus der griechischen Mythologie, galoppiert im Herbst kopfüber der sich im Westen verabschiedenden Milchstraße hinterher. Der ganze Pegasus ist ein Gebiet, das uns einen freien Blick in die Tiefen des Universums erlaubt. Etwas nördlich der Vorderhufe des Pferdes befinden sich besonders lohneswerte Ziele, bei denen wir etwas genauer hinsehen sollten.


Die beherrschende Galaxie in diesem Gebiet ist NGC 7331. Sie steht hier in etwa 50 Millionen Lichtjahren Entfernung und zeigt ihre Schmale Kante in einem Winkel von ca. 12º, gang ähnlich der Neigung der Andromedagalaxie M 31. Die scheinbare Ausdehnung dieser Welteninsel beträgt 10,7 x 4,4 Bogenminuten. Bei der genannten Entfernung zu uns hat sie damit einen Durchmesser von ca. 156 000 Lichtjahren, was in etwas auch der Größe der Andromedagalaxie entspricht und was deutlich größer ist, als der Durchmesser unserer Milchstraße. Die Galaxie ist fein strukturiert und zeigt in ihren Spiralarmen deutliche Knoten. Hier handelt es sich um junge Sterne, die mit ihrer blauen, energiereichen Strahlung für die typische Blaue Färbung der Außenbereiche sorgen. Das Innere der Galaxie ist von älteren Sternen bevölkert, die man auch an der wärmeren, ins rötliche versetzten Färbung erkennen kann. Deutlich sichtbare Staubbänder, die besonders im Vordergrund zu erkennen sind, zeigen die Parallele zu unserer Milchstraße.


Umgeben ist NGC 7331 von zahlreichen Hintergrundgalaxien. Mit Entfernungen von über 300 Millionen Lichtjahren wird deutlich, dass diese Galaxien mit NGC 7331 nichts direkt zu tun haben. Auch das nur 30 Bogenminuten südlich gelegene Stephans Quintett befindet sich in Entfernungen von über 300 Millionen Lichtjahren.


NGC 7331 wurde am 5. September 1784 von Wilhelm Herschel entdeckt und später in den NGC aufgenommen. Mit unseren modernen Teleskopen können wir sie schon ab einer Öffnung von 100 mm erkennen. Größere Öffnungen zeigen natürlich mehr. Fotografisch ist NGC 7331 in fast allen Optiken interessant. Zumal bei kleineren Brennweiten auch das interessante Stephans Quintett mit abgebildet werden kann.


Zur Aufnahme:

Es waren vier Nächte erforderlich, um in der derzeitigen wetterunbeständigen Zeit genug Material zu sammeln, die es erlaubte, diese Galaxie in ihrer ganzen Tiefe abzubilden.

Dennoch musste ich in Kauf nehmen, dass bei einigen Aufnahmen dünne Wolken die Sicht behinderten.


Die Aufnahmedaten: (Norden ist rechts!)

Luminanz: 20 x 15 min
Rot: 10 x 8 min
Grün + Blau: je. 7 x 5 min

Teleskop: 14"-Newton bei f/5,3
Kamera: Atik 4000 M


© Foto und Text: Gerald Willems (AVL)

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