Messier 101

Messier 101

Messier 101 ist einer der letzten Einträge in Messiers Liste nebliger Objekte und dabei sicher eines der schönsten. Im Sternbild Großer Wagen gelegen ist M 101 zirkumpolar und daher ganzjährig beobachtbar. Dennoch ist es das Frühjahr, das auch diese Galaxie zu einem Objekt des Jahresanfangs macht.
Pierre Méchain hatte M 101 am 27. März 1781 entdeckt. Er beschrieb die Galaxie als schwach und recht groß. Ein Eindruck übrigens, den sicher jeder, der schon einmal M 101 visuell beobachtet hat, bestätigen kann. Er bezifferte die Größe auf 6 bis 7 Bogenminuten.
M 101 erscheint uns mit einer visuellen Helligkeit von 7,7 Magnituden ein leicht zu beobachtendes Objekt zu sein. Die Angabe der Flächenhelligkeit bringt uns der Realität bei der Beobachtung und der Fotografie schon näher. M 101 weist nur eine Helligkeit von14,8 mag pro Quadratbogenminute auf, was auf ein doch eher schwieriges Objekt hindeutet. Wir sehen M 101 fast direkt von oben (Face on). Sie ist vom Erscheinungsbild das Paradebeispiel einer großen Spiralgalaxie - nach der Hubbleklassifikation ist sie vom Typ Sc. M 101 ist weiterhin das Mitglied einer kleinen Galaxiengruppe (M 101-Gruppe) deren größter Vertreter sie ist. Insgesamt werden neun Galaxien zur M 101-Gruppe gerechnet.
Die Pinwheel Galaxie oder Feuerrad Galaxie, wie M 101 auch genannt wird, zeigt auf lang belichteten Aufnahmen ausgeprägte Spiralarme. Während die Galaxie visuell symmetrisch erscheint, zeigen Fotografien, dass sich das Zentrum nicht in der Mitte der Scheibe befindet. Halton Arp nannte sie die "Spirale mit dem schweren Arm". Arp nahm M 101 auch in seine Liste wechselwirkender Galaxien auf. Diese Wechselwirkung ist auf die Gruppenmitglieder NGC 5477, NGC 5474 zurückzuführen.
Hier noch ein Hinweis für Beobachter und Fotografen:
Die geringe mittlere Flächenhelligkeit der Spirale von 14,8 mag pro Quadratbogenminute weist bereits darauf hin, dass zur Beobachtung und zur Fotografie ein möglichst dunkler Landhimmel notwendig ist. Visuell ist das Zentrum zwar schon mit kleineren Optiken erreichbar, Einzelheiten in den Spiralarmen offenbaren sich aber erst bei Öffnungen ab 8".Fotografisch sind eigentlich alle Brennweiten nutzbar. Gerade die enorme Ausdehnung am Himmel macht M 101 auch für kleine Refraktoren zu einem interessanten Objekt.
Die vorliegende Aufnahme entstand über vier Nächte hinweg. Wetterbedingt musste immer wieder abgebrochen werden. Bei den Farbaufnahmen dieser LRGB-Aufnahme mussten dennoch durchziehende hohe Schleierwolken in Kauf genommen werden. Die besonders wichtigen Luminanzaufnahmen entstanden allerdings unter sehr guten Bedingungen.

Die Aufnahmedaten:
Luminanz: 45x 10 min
Rot: 16x 10 min; Grün u. Blau: je. 13x 10 min
Teleskop: 14"-Newton bei einer Brennweite von 1200 mm
Kamera: Atik 4000 M

© Foto und Text: Gerald Willems (AVL)

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