M31 - die Andromedagalaxie (G. Willems)
Eigentlich kennen wir sie alle - die Andromedagalaxie. Die Nachbarin unserer Milchstraße in 2,5 Millionen Lichtjahren Entfernung. Dabei ist erst seit rund 90 Jahren klar, dass es sich bei diesem Nebel um eine Sterneninsel außerhalb unserer Milchstraße handelt. Bekannt ist sie seit über 2000 Jahren. Natürlich ohne die wirkliche Physik dieses Nebels zu kennen. Und so wurde, und wird M 31 auch heute noch als Andromeda-Nebel bezeichnet. In den 1920-er Jahren war es Edwin Hubble, der die wahre Physik dieses Nebels in seinen Untersuchungen erkannte.
Man findet M 31 leicht. Vom östlichen Stern des Pegasus-Vierecks Alpharatz (Alpha And) verfolgen wir die Sternenkette der Andromeda nach Osten um bei Mirach (Beta And) nach Norden zu schwenken. Nach sechs Grad in nördlicher Richtung sollte der etwas matschig wirkende Wattebausch in einem Feldstecher sichtbar werden. Meist ist die Enttäuschung groß, wenn man dieses etwas strukturlose Etwas nun sieht. Man muss sich Zeit nehmen und man benötigt einen dunklen Himmel. Dann sollte man auf ein Fernrohr wechseln, dass bei kleiner Vergrößerung genügend Kontrast liefert, um die wahre Ausdehnung, vielleicht sogar Teile der dunklen Spiralarme zu zeigen.
Wir Fotografen haben es etwas leichter. Bei längerer Belichtungszeit können wir recht leicht die sehr wohl vorhandenen Einzelheiten der Galaxie darstellen. Das Problem welches sich stellt, ist, dass M 31 eine enorme Ausdehnung am Himmel einnimmt. 180 x 60 Bogenminuten ist sie groß. Das heißt, sie hat eine Ausdehnung von sechs Vollmonddurchmessern - um diese Größe einmal bildlich zu beschreiben. Wir müssen schon ein Fernrohr oder Objektiv mit kleinerer Brennweite verwenden, um diese ganze Pracht auch einfangen zu können. Sie passt sonst einfach nicht aufs Bild.
Mein Plan war nun, endlich einmal ein Mosaik der Galaxie aufzunehmen, welches einerseits die Galaxie in nahezu voller Ausdehnung zeigt, andererseits auch die enthaltenen Einzelheiten darstellt. Das ist nun gelungen. In dieser Aufnahme konnte ich in sieben Segmenten, plus einem Segment für das sehr helle Zentrum, dieses Vorhaben umsetzen. Insgesamt habe ich ca. 35 Stunden an Belichtungszeit investiert. Das klingt zwar viel, ist aber für die heutigen Standards in der Fotografie eher wenig. Möglich wurde es, weil meine verwendete Optik äußerst lichtstark ist und mit der großen Öffnung von 350 mm eine sehr hohe Auflösung liefert.
Optik: 14"-Newton bei 1200 mm Brennweite
Kamera: Atik CCD-Kamera 4000 M
Filterung: LRGB
Für eine extra große Darstellung (3000 x 2075 px) bitte hier klicken. Dann kommen die Einzelheiten besonders deutlich heraus!
© Foto und Text: Gerald Willems (AVL)