M 106 im Sternbild Jagdhunde
Noch einmal zeigen wir diesen Monat die Galaxie M 106 im Sternbild Jagdhunde, jetzt aufgenommen von J. Beisser mit einem 80 mm-Refraktor bei einer Brennweite von 444 mm. Die Belichtungszeit betrug 4 Stunden.
Bei dieser Aufnahme kam eine gekühlte monochrome, also schwarz-weiß arbeitende CCD-Kamera zum Einsatz.
Grundsätzlich lässt sich mit gekühlten monochromen CCD-Kameras bei sonst gleichen Bedingungen eine detailreichere Wiedergabe lichtschwacher Objekte erzielen als mit digitalen Spiegelreflexkameras, wie der Vergleich mit der an dieser Stelle im Vormonat gezeigten Aufnahme von M 106 zeigt.
Dies hat im wesentlichen zwei Gründe. Zum einen bewirkt die Chipkühlung, dass das thermische Rauschen des Bildsensors deutlich reduziert wird, wodurch das Signal-zu-Rausch-Verhältnis des fotografierten Objekts steigt. Das Objekt hebt sich also besser vom Hintergrund ab. Zum anderen sind die Bildsensoren digitaler Spiegelreflexkameras mit Farbmasken versehen, sodass sich vor jedem Pixel des Sensors entweder ein Rot-, Grün- oder Blaufilter befindet, welcher jeweils ca. 66 % des einfallenden Lichtes schluckt.
Bei monochromen CCD-Kameras wird im Gegensatz dazu wahlweise mit oder ohne Farbfilter gearbeitet. Meist wird ein Teil der Aufnahmen ohne Farbfilter gemacht, wovon die Lichtempfindlichkeit enorm profitiert. Erst bei der späteren Bildbearbeitung wird das Foto aus den detailreichen ungefilterten und den weniger detailreichen farbgefilterten Einzelaufnahmen am Computer zusammengesetzt, ohne dass dabei die Gesamtqualität leidet.
Der Vollständigkeit halber sollte noch erwähnt werden, dass es nicht nur gekühlte monochrome CCD-Kameras, sondern auch gekühlte Farb-CCD-Kameras gibt, welche natürlich im Vergleich mit digitalen Spiegelreflexkameras lediglich den Vorteil des niedrigeren thermischen Rauschens aufweisen, der Nachteil der reduzierten Empfindlichkeit bleibt bestehen.
Foto und Text ©: J. Beisser (AVL)