Der Kosmische Mikrowellen-Hintergrund und die Planck-Mission der ESA
Ort: Online
Wir laden Sie herzlich zum Vortrag "Der Kosmische Mikrowellen-Hintergrund und die Planck-Mission der ESA" ein.
Referent: Stefan Thürey, AVL
Teilnahme kostenlos
Zusammenfassung:
Im Jahre 1964 wurde die "kosmische Hintergrundstrahlung" (Cosmic Microwave Background, CMB) als restliches Rauschen in Radiosignalen vom Himmel entdeckt. Aus allen Himmelsrichtungen kommt diese Strahlung, die effektiv eine Strahlungstemperatur von etwa 2,7 Grad über dem absoluten Nullpunkt hat. Sie wurde als ein Überbleibsel der extrem heißen Strahlung aus der Zeit des Urknalls gedeutet, und ihr Vorhandensein bildet einen der Eckpfeiler für die Stützung des sogenannten Standardmodells der Kosmologie, das den Urknall, die Entstehung aller Materie und die Expansion des Weltraums beschreibt. Aus der genauen Vermessung der kosmischen Hintergrundstrahlung kann man die numerischen Werte diverser Größen ableiten, wie z.B. das Alter des Universums und die Anteile von gewöhnlicher und Dunkler Materie im Universum.
Das Maximum der Strahlung liegt bei etwa 1,5 mm Wellenlänge. Um diese Strahlung mit hoher Präzision zu untersuchen, sind Messungen aus dem Weltraum notwendig. Nach den Vorläufer- Satelliten COBE und WMAP sollte mit der Europäischen Planck- Mission versucht werden, die CMB-Strahlung so genau zu vermessen, dass die Richtigkeit des Standardmodells mit großer Genauigkeit überprüft werden kann. Dadurch ergaben sich Anforderungen an den Satelliten und an die Mess-Instrumentierung, die eine große Herausforderung für die Europäische Raumfahrtbehörde ESA und die beteiligten Firmen und wissenschaftlichen Institutionen darstellten. Es wird geschildert, wie der Planck-Satellit erfolgreich gebaut wurde, und wie seine Messinstrumente funktionieren. Nach dem Start des Satelliten im Mai 2009 vom Europäischen Weltraumbahnhof Kourou konnte Planck das vorgesehene Messprogramm besser als erhofft durchführen, und mehrere große Teams von Wissenschaftlern haben sich an die Bearbeitung und Auswertung der gewonnenen Daten gemacht. Im Jahr 2013 wurde dann die erste hochgenaue Karte der kosmische Hintergrundstrahlung vorgestellt, sowie die Werte weitere Größen, die für die Beschreibung des Kosmos wichtig sind, z.B. das genaue Alter des Universums. Die Messdaten von Planck haben aber auch noch weitere, teils unerwartete Ergebnisse zutage gefördert, wie eine Kartierung der sehr kalten Materie in unserer eigenen Heimatgalaxie, der Milchstraße.
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Bild: European Space Agency (ESA)