Das Leben der Sterne und die chemische Evolution des Universums

Das Leben der Sterne und die chemische Evolution des Universums

Ort: Murkens Hof, Schroeter-Saal in Lilienthal

Wir laden Sie herzlich zum Vortrag "Das Leben der Sterne und die chemische Evolution des Universums" ein.
Referent: Dr. David Walker, Förderverein Hamburger Sternwarte
Teilnahme kostenlos

Zusammenfassung:

Die chemische Evolution des Weltalls begann mit dem Wasserstoff. Das heutige Universum enthält, nach Masse gerechnet, etwa 70% Wasserstoff, 28% Helium und 2% schwererer Elemente. Der weitaus größte Teil des Heliums entstand bereits in den ersten Minuten nach dem Urknall. Die meisten Sterne, die wir am Himmel sehen, sind Kernreaktoren, in denen, beginnend mit dem Wasserstoff, durch Kernfusionen immer schwerere chemische Elemente entstehen, je weiter die Entwicklung der jeweiligen Sterne voranschreitet. Die bei den Fusionsprozessen jeweils freiwerdende nukleare Bindungsenergie wird abgestrahlt, lässt die Sterne also leuchten. Allerdings funktioniert dies nur, solange dabei Energie gewonnen werden kann, weshalb auf diesem Weg keine chemischen Elemente erzeugt werden können, die schwerer sind als Eisen. Letztere machen aber über die Hälfte der stabilen bzw. langlebigen chemischen Elemente aus. Diese verdanken ihre Entstehung dem Einfang von Neutronen durch schwerere Atomkerne und anschließenden radioaktiven Zerfällen. Solche Prozesse spielen sich nur im Innern sehr weit entwickelter Sterne ab. Für die Produktion neutronenreicher Kerne wie beispielsweise Uran sind sogar solch gewaltsame Ereignisse wie Supernova-Explosionen oder Kollisionen von Neutronensternen vonnöten.

Dr. David Walker vom Förderverein Hamburger Sternwarte hat bereits schon einige Male die AVL mit interessanten Vorträgen beehrt. Auch dieses Mal steht ein spannendes Thema auf dem Programm, um das Leben und Sterben der Sterne nachvollziehen zu können. Exemplarisch wird hier der Orionnebel Messier 42 gezeigt, der ein bevorzugtes Untersuchungsobjekt zur Erforschung der Sternentstehung ist. Er besteht überwiegend aus Wasserstoff. In dem Nebel entstehen Sterne, deren ionisierende Strahlung den Nebel im sichtbaren Bereich leuchten lässt. Die Aufnahme zeigt ihn im Licht der H-alpha-Linie 6563 A sowie der verbotenen Linien [S II, 6716 A] und [O III, 5007 A], in Falschfarbendarstellung. Dies wurde vom Bildautor so gemacht, um Nebel und Trapez gleichermaßen gut erkennbar zu machen und den zentralen Teil des Nebels nicht zu überbelichten. Dr. Walker ist in der Lage auf anschauliche Art und Weise auch nicht so versierte Astronomie-Interessierte auf eine interessante Reise durch unser Universum mitzunehmen – lassen Sie sich überraschen.

Abbildung 1: Messier 42 in der Hubble-Palette
Abbildung 1: Messier 42 in der Hubble-Palette

Text: Dr. David Walker, Förderverein Hamburger Sternwarte
Bild: Andreas Goerigk, Sternwarte Lübeck

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