Nacht der Teleskope 2017 bei strömendem Regen
Am 30. September fand mal wieder die traditionsreiche Veranstaltungsreihe der AVL in Wührden statt: die "Nacht der Teleskope". Doch es zeichnete sich bereits den gesamten Monat September ab, dass das Wetter wohl in diesem Jahr nicht mitspielen sollte: es regnete daher in Strömen. Trotzdem verirrten sich eine Handvoll Interessierter nach Wührden, denen alternativ die beiden AVL-Sternwarten gezeigt wurden.
Die Nacht der Teleskope ist in fast jedem Jahr auf der Veranstaltungsliste der AVL zu finden. Ist dies doch eine tolle Gelegenheit neuen Astronomie-Interessierten den Sternenhimmel mit ganz unterschiedlichem Equipment der Vereinsmitglieder zu präsentieren. Zusätzlich können die Sternwarten der AVL genutzt werden, wenn die Veranstaltung auf dem Vereinsgelände stattfindet. Und auch die AVL-Mitglieder haben immer an solchen Events Spaß, da man sich dann gemeinsam beim Beobachten austauschen kann. Daher wurden in den Wochen vorher das Vereinsgelände in Schuss gebracht, der Wildwuchs zurückgeschnitten und das Vereinsheim sogar mit neuem Anstrich versehen. Leider hatte der Wettergott kein Einsehen, denn das schlechte Wetter des Septembers endete nicht am 30.09., sondern legte sogar noch Regen nach.
Als Alternativprogramm wurde bereits vorher beschlossen die Sternwarten zu öffnen, um das Equipment vorzustellen und auf die Probleme der Astrofotografie und Einnordung einzugehen. Gerechnet wurde eigentlich mit keinem Besucher. Es verirrten sich dann aber immerhin fünf Interessierte nach Wührden, die mit ganz unterschiedlichen Anliegen im Gepäck Fragen auf dem Herzen hatten. So gab es beispielsweise die Handhabung des eigenen Teleskops zu besprechen oder es wurde auf die Arbeitsschritte bei der Astrofotografie eingegangen. Beide Sternwarten konnten so von Volker Kunz und Jürgen Ruddek für jeweils zwei Teilnehmer ausführlich erklärt werden. Das ist bei einem größeren Event so in der Form normalerweise nicht möglich, weshalb die Besucher voll auf ihre Kosten kamen.
Am Rande wurde noch die Triton-Bedeckung des Neptunmondes mit Harald Pront von der Astrophysiker-Gruppe und Gerald Willems diskutiert. Diese sollte am darauffolgenden Donnerstag mitten in der Nacht erfolgen und Harald wollte sich erkundigen, ob man dafür die Sternwarten nutzen könnte. Da so ein Ereignis nur einmal pro Jahrzehnt auftritt, kein uninteressanter Vorschlag. Neben der Diskussion, ob man dieses Ereignis überhaupt visuell sehen kann und ob man einen Helligkeitsabfall erkennen würde, stand aber auch die Wetterfrage im Vordergrund. Denn schließlich sollte es keine Besserung geben. Daher hätte nur eine kurzfristige Entscheidung am Donnerstag getroffen werden können. Leider blieb es unbeständig und die Triton-Bedeckung fiel ebenfalls buchstäblich ins Wasser.
Die Nacht der Teleskope endete daher eher, als gewöhnlich, aber hinterließ trotzdem zufriedene Besucher, die hoffentlich wiederkommen werden. Wenn im nächsten Jahr dieses Event wieder angeboten wird, ist dann hoffentlich auch besseres Wetter mit von der Partie. Letzteres könnte man allerdings auch schon etwas eher wieder gebrauchen.
Text: Dr. Kai-Oliver Detken
Bilder: Jürgen Adamczak