Nacht der Teleskope: die AVL trotzte dem schlechten Wetter
Am 05. Oktober hatte die AVL zur traditionellen Veranstaltung „Nacht der Teleskope“ eingeladen, die fast jedes Jahr seit Bestehen des Vereins organisiert und wenn möglich ausgetragen wird. In diesem Jahr regnete es gefühlt aber bereits einige Wochen vorher unentwegt, so dass wenig Hoffnung bestand, dass ein Blick durch die Teleskope möglich sein würde. Auch die Wetterberichte änderten des Öfteren ihre Meinungen. So war bis kurz vor dem eigentlichen Start nicht klar, wie es werden würde, da jeder Wetterbericht eine andere Prognose zum Besten gab. Von daher war es bewundernswert, dass einige Vereinsmitglieder ihre Teleskope dem Wetter zum Trotz mitbrachten und aufbauten.
Auch die Besucher strömten ab 19:30 Uhr auf das AVL-Vereinsgelände, mit dem gleichen Hoffnungsfunken im Gepäck: einen klaren Sternhimmel. Zunächst mussten aber alle Geräte aufgebaut, justiert und in Stellung gebracht werden. So war Friedo Knoblauch mit seinem Takahashi-Refraktor genauso wieder mit von der Partie, wie Jürgen Beisser mit seinem kleinen Vixen-Refraktor. Kai Wicker hatte dieses Mal sogar seinen 16“ Dobson, Marke Eigenbau, mitgebracht und setzte das mobile Gerät fachmännisch zusammen. In den Sternwarten wurde bereits in der Dämmerung das Equipment erläutert und gezeigt, wie man auf den Polarstern ausrichten kann. Sorge machte jetzt nur noch das Wetter, da eine Wolkenfront auf Wührden zukam, die zuerst den Halbmond am Himmel bedeckte, um dann immer weiter die bereits aufgetauchten Sterne zuzudecken.
Der Stimmung tat das aber erst einmal keinen Abbruch. Es hatten sogar zwei Sternenfreunde, die nicht zum Verein gehörten, ihr Equipment mitgebracht und aufgebaut. So waren diverse Geräte zu bestaunen und es wurde viel gefachsimpelt. Mein bevorzugter Wetterdienst meteoblue (www.meteoblue.com) schien indes mal wieder Recht gehabt zu haben. Während alle anderen Wetterdienste noch ein Wegziehen bzw. Auflösen der Wolkenwand mutmaßten, war bei diesem bereits mittags eine Komplettbedeckung vorhergesagt worden. Deshalb hatte ich selbst auch dieses Mal kein Equipment mitgebracht und half bei den Erläuterungen aus, denn Fragen wurden trotzdem viele gestellt.
Durch die vielen Teleskope und die teilnehmenden AVL-Mitglieder wurde die „Nacht der Teleskope“ daher trotzdem ein Erfolg. Kai Wicker konnte auf seinem Android-Tablet wenigstens die Milchstraße simulieren und gab Tipps zur visuellen Beobachtung oder wie sein Dobson-Teleskop zu handhaben ist. Friedo Knoblauch erklärte den kleineren Besuchern den Sternenhimmel, ohne Sterne. Und in der großen Sternwarte wurde erläutert, wie man diese für die Fotografie bei der AVL einsetzt, während aus der kleinen Sternwarte heraus immerhin anfangs noch ein schneller Blick auf den Mond und Saturn möglich gewesen war. So ging keiner betrübt nach Hause, sondern voller neuer Informationen. Einzig die Kinder waren etwas enttäuscht, wollten sie doch so gerne durch die mitgebrachten Teleskope schauen. Das wird vielleicht beim nächsten Mal wieder möglich sein, wenn erneut zur „Nacht der Teleskope“ von der AVL eingeladen wird.
Text und Bilder: Dr. Kai-Oliver Detken