Mechthild und Horst Schröter, Bericht von der SOFI

Mechthild und Horst Schröter, Bericht von der SOFI

Reise an die Türkische Riviera wegen der Sonne - einmal anders

Über den AVL Rundmail-Verteiler kam am 6.6.2005 die Ankündigung einer einwöchigen Reise in die Türkei. Die Reisezeit war Ende März 2006, also in einer Zeit, in der der durchschnittliche Norddeutsche ohnehin einen mächtigen Hunger nach Sonnenschein verspürt.
Besonders interessant war nun aber noch, dass es, quasi als Bonus, auch noch eine totale Sonnenfinsternis zu sehen geben sollte.
Organisiert wurde die Reise von Herrn Wolfgang Meirich und dem Reisebüro Benzer in Peine.
Der Anmeldeschluss war schon fast vorüber, daher galt es, sich schnell zu entscheiden. Binnen einer Woche galt es zu klären, ob die Reise finanzierbar, Urlaub zu bekommen und die Konditionen insgesamt passend sind.
Da aber die Wetteraussichten in der Türkei zu dieser Zeit fast doppelt so gut sein sollten, wie 1999 in Süddeutschland zur "Wolkenfinsternis" wurde alles in die Wege geleitet. Dank des guten Kontaktes von Hans Leue und der guten Informationspolitik von Ute Spiecker klappte die Organisation wunderbar, und wir mußten nur noch "mitfahren".
Je näher die Reise rückte, umso größer wurde die Überlegung, ob wir dieses Mal Glück haben würden, denn 1999 fiel für uns ins Wasser, obwohl wir extra in Süddeutschland waren.
Es machte sich eine tolle Reisegruppe auf den Weg, die sich aus den unterschiedlichsten Leuten zusammensetzte, sich aber als außerordentlich homogen erwies.
Am Flughafen kam schon richtig Stimmung auf, denn es häuften sich beim Einchecken schon die unterschiedlichsten Behältnisse für Teleskope, Stative u.ä. und vor allem die vielen Menschen, die offensichtlich das gleiche Ziel wie wir hattten. Schon dort ergaben sich interessante Gespräche.
In der Türkei im Hotel angekommen, gab es bis zum Tag X nur ein Thema: Wie wird wohl das Wetter, wie sind hier Koordinaten und Zeitverschiebung und wo ist der beste Platz zum Gucken. Da im Hotel (fast) alles Hobbyastronomen gebucht hatten, begannen die Beobachtungen schon vom ersten Moment. Man traf sich z.B. abends vor dem Hotel zum Sternegucken. Irgendeiner hatte immer ein Teleskop aufgebaut und alle durften daran Anteil nehmen. Faszinierend waren dabei besonders die Sternbilder wie der grosse Hund oder der Skorpion, die bei uns nur selten oder zumindest nicht ganz zu sehen sind.
Die Spannung ob des bevorstehenden Ereignisses stieg fast stündlich. Ständig wurden die ausgehängten Wettervorhersagen konsultiert, die Wolken beobachtet, die sich tatsächlich blicken ließen und natürlich viel gefachsimpelt.
Am Morgen des Tages X waren alle sehr früh auf den Beinen, um frühzeitig gerüstet zu sein. Die einen fuhren in die Berge, wo die Reiseveranstalter extra eine Beobachtungsplattform aufgeschüttet hatte für mehrere tausend Leute, die anderen pilgerten nach Side, um entweder ruhige Plätze zu suchen oder sich im Amphitheater bzw. beim Säulentempel das Schauspiel anzuschauen. Die größte Gruppe blieb allerdings im Hotel und suchte sich Plätze auf Balkonen, am Pool oder am Strand. Jeder der gewählten Plätze war super! Die Stimmung war bombastisch. Alle besonderen Verläufe wurden kommentiert, beklatscht oder mit Jubelrufen begleitet. Die Stimmung war sehr ergreifend! Vor allem als der Mondschatten vom Meer herüberzog und es plötzlich deutlich kälter wurde und sich damit die Totalität ankündigte, war der Anblick unbeschreiblich. Das Licht direkt vor der Verdunklung war so besonders, dass es kaum in Worte fassbar war. Die Verfinsterung mit der Venus neben der verdunkelten Sonne war dann der Höhepunkt, der nur vom Bild des Diamanten noch "getoppt" wurde. Man hatte das Gefühl, das Ganze hätte anstatt 3 1/2 Minuten nur Sekunden gedauert, so komplex waren die unterschiedlichsten Eindrücke in dieser Zeit.
Nach dem dritten Kontakt wechselte die Anspannung vieler Beobachter sekundenschnell in Entspannung. Einige schliefen auf der Stelle ein oder saßen ergriffen auf ihren Beobachtungplätzen, andere wiederum besorgten sich erst einmal etwas zu trinken, um auf das Ereignis anzustoßen. Alle waren happy, zumal die ankommenden Wolken bis nach der Finsternis gewartet haben.
Die folgenden Tage gab es noch mehr Wolken und sogar Regen, und überall im Hotel hörte man nur die Erleichterung, was wir doch für ein Glück gehabt hätten!
Vor und nach der Sofi wurden in unterschiedlichen Kleingruppen Ausflüge unternommen, die sehr bereichernd und beindruckend waren.
Abschließend sei noch bemerkt, dass es eine tolle Gruppe war, die sich von Lilienthal auf den Weg gemacht hatte.

M. und H. Schröter

Erläuterungen

Auf den Hund gekommen... / Auch die Nacht-Astronomie
findet statt ... / ... das ist schon ein Grund zum Feiern, zum Glück nicht zur Totalität! /
so gut versorgt ... / aber leider auch mit kleinen Beeinträchtigungen... / Die Totalität im "Hochzeitskleid" / Vorsicht - Skorpion! / Wir ziehen unseren Plan durch! / Was für Gegengewichte!! / Früh übt sich, wer astronomomisch interessierte Väter hat... /    Teleskope wohin man sieht.. / Gottseidank - dritter Kontakt gesehen! /
Der stromschnelle Wasserfall von Manavgat / Die Raupenkette - Das Original! /
Ich will hier raus!!! - 200€ für die Sternwarte... / Gemütliche Runde am Abend, - und das draußen! / Das Ende ist nah - nichts wie aus dem Bild ...     

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