Bundesweiter Astronomietag 2023

Am 28. Oktober gab es wieder einen Astronomietag, an dem auch eine partielle Mondfinsternis beobachtet werden konnte. Gleichzeitig fand an diesem Abend auch die von der AVL geplante „Nacht der Teleskope“ statt, bei der einige AVL-Mitglieder ihre mitgebrachten Teleskope der Öffentlichkeit vorstellten und einen Blick durch die Geräte anboten. Fünf Mitglieder kamen mit unterschiedlichen Geräten, vom Feldstecher und Binokular bis hin zu großen Fernohren, die auf stabilen Montierungen dem Lauf der Gestirne folgten. Auch die beiden vereinseigenen Sternwarten wurden geöffnet und zwei weitere Fernrohre daraus im Gelände aufgestellt. So konnten die AVL und ihre Mitglieder der Öffentlichkeit einen Blick durch neun verschiedene Geräte anbieten.

Zu Beginn wurden die Besucher von unserem ersten Vorsitzenden, Gerald Willems, zum angekündigten Vortrag ins Vereinsheim eingeladen. Das Thema des diesjährigen Astronomietages war die partielle Mondfinsternis. Anhand von Grafiken erklärte Gerald die Bedingungen zur Entstehung einer Mondfinsternis, unser Sonnensystem mit dem Lauf der Erde und des Mondes um die Sonne. 

Danach gingen die Besucher zu den aufgebauten Geräten. Hier konnte ihnen einiges am Nachthimmel gezeigt und erklärt werden. Zum Beispiel waren der Planet Saturn und seine Ringe im Süden zu beobachten. Bei genauem Hinsehen durch eines der vielen Fernrohre konnte man sogar die Cassinische Teilung in seinem Ringsystem und sein hellster Mond Titan erkennen. Der Planet Jupiter stand dicht beim Mond am Osthimmel. Wer ihn im Blickfeld hatte, konnte auf jeden Fall die vier hellsten Monde Io, Europa, Ganymed und Kallisto sehen. Aber auch einige Wolkenstrukturen auf dem Planeten waren erkennbar. Aufgrund der unterschiedlichen Geräte und dem, was am Himmel zu sehen war, gab es zwischen den Mitgliedern und Gästen der AVL jede Menge Gesprächsstoff.

Gespannt warteten die Besucher darauf, die von Gerald Willems im Vortrag beschriebene partielle Mondfinsternis nun auch am Himmel zu sehen. Gegen 21:30 Uhr trat die untere Seite des Mondes in den Kernschatten der Erde ein. Zum Zeitpunkt des Maximums um etwa 22:15 Uhr waren ca. 13% seines Durchmessers bedeckt. Gegen 23 Uhr wanderte der Mond dann wieder aus dem Kernschatten der Erde. Aber damit war die Finsternis noch nicht beendet: Jetzt folgte die Halbschatten-Verfinsterung, die bis gegen 0:30 Uhr dauerte. Diese Verfinsterung hat aber nur noch einen kaum erkennbaren Helligkeitsunterschied zum regulären Vollmond und ist deshalb nicht besonders spektakulär.

Das Wetter hatte dieses Jahr glücklicherweise ein Einsehen mit uns, es wurde eine weitgehend klare Nacht, die nur zeitweise aufkommende Schleierwolken behinderte. Auch leichter Bodennebel legte sich gelegentlich auf die Linsen der Teleskope, so dass sie öfter frei geföhnt werden mussten.

Insgesamt waren aber wieder einmal die Planeten und - trotz der geringen Bedeckung - die Mondfinsternis beeindruckend zu beobachten. Die Besucher sind zufrieden und mit neuen Eindrücken nach Hause gegangen.
Und so war es auch für uns von der AVL ein gelungener Abend.

Hier finden Sie ein kleines Video vom Ablauf der Mondfinsternis.

Text: Volker Kunz
Fotos: Dr. Kai-Oliver Detken, Jürgen Ruddek, Volker Kunz, Dr. Jürgen Beisser (erkennbar an der Bildbenennung)

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