Zwei Astrofotografen der AVL zu Gast beim NDR in Hamburg
Im Herbst dieses Jahres meldete sich der NDR telefonisch bei Gerald Willems, um einen Beitrag über die Astrofotografie aufzunehmen. Sie wurden aufmerksam durch seine Homepage, auf der eine Vielzahl von Deep-Sky-Objekten abgebildet sind.
Am 18.09.2018 besuchte das Filmteam Gerald zu Hause. Um die Astrofotografen der AVL mit einzubinden, informierte Gerald die Mitglieder der Foto AG per E-Mail und so traf sich anschließend noch eine kleine Gruppe von Astrofotografen in Wührden, um ihr mobiles Equipment aufzubauen und Fotos vom Sternenhimmel zu machen. Dazu kam das dreiköpfige Team aus Autorin, Kameramann und Toningenieur mit zu der Wiese hinter unserem Vereinsgelände.
Ursprünglich sollte der Beitrag in einer Sendung mit Harald Lesch gezeigt werden, die Redaktion hatte aber andere Pläne. Der Beitrag wurde erst ein paar Wochen später, am Montag, den 19. 11.2018 gegen 19:20 Uhr in der Sendung DAS! gesendet.
Anfang Dezember erhielt Gerald erneut einen Anruf vom NDR. Er wurde gefragt, ob er zusammen mit Jürgen Ruddek am Donnerstag, den 13.12.18 in die Sendung „Mein Nachmittag“ kommen möchte, um über das Thema Astrofotografie zu berichten. Da wir terminlich nicht gebunden waren, sagten wir sofort zu. Ein paar Tage später fand telefonisch ein Vorgespräch statt, in dem einige Fragen zum Thema Astrofotografie gestellt wurden. Hier ging es insbesondere darum, wie wir dazu gekommen sind, ob es besondere Highlights gab und wie wir die Objekte auswählen. Wir wurden gebeten, vorab ausgewählte Fotos per Mail an den NDR zu senden.Einen Tag vor der Sendung wurde unser Auftritt auf den Seiten des NDR angekündigt.
Gegen Mittag fuhren wir gemeinsam nach Hamburg. Der Pförtner begrüßte uns bereits mit unseren Namen. Wir waren erstaunt, wie gut die Kommunikation innerhalb des Senders funktioniert. Auf Nachfrage verriet der Pförtner, dass er uns am Osterholzer Nummernschild erkannt hatte.
Im Gebäude 14, in dem sich die Studios befinden, wurden wir von einer jungen Frau in Empfang genommen, die uns zunächst in die Kantine begleitete; wir wurden vom Sender auf ein Mittagessen eingeladen. Nach dem Essen begleitete sie uns in die Maske. Mit Puder und Make-Up wurden wir für unseren Sendeauftritt „geschminkt“. Anschließend besichtigten wir das Studio und machten uns mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut. Am „runden“ Tisch lag eine Auswahl unserer Fotos auf DIN-A4-Größe abgezogen, die in der Sendung gezeigt werden sollten. An der Wand hing Geralds Foto von der Andromedagalaxie im Posterformat. Schon hier hatten wir einen Eindruck davon, wie sinnvoll alles geplant und durchgeführt wird – man möchte eben nichts dem Zufall überlassen.
Schon vor der Probe liefen uns die beiden Moderatoren, Kristina Lüdke und Arne Jessen über den Weg und wir wurden sogleich herzlich begrüßt. Gegen 15 Uhr trafen wir die beiden im Aufnahmestudio wieder. Wir setzten uns an den vorgesehenen Tisch und probierten den Ablauf der Sendung im Groben. Drei Kameras wurden auf uns gerichtet, wir hörten die Titelmusik von Raumschiff Enterprise und der Moderator kündigte mit einleitenden Worten unseren Besuch an. Dass wir bei diesen ungewohnten Abläufen nun doch etwas Aufregung spürten, ist sicher nachvollziehbar – schließlich sollte unser Einsatz live sein.
Wie sprachen über die Fototechnik und die aktuellen Highlights am Abendhimmel. Der Komet 46P/Wirtanen kam dabei ins Spiel, denn wir hatten ihn am Abend vorher fotografiert. Jürgen hatte ein fertig bearbeitetes Foto von dem Kometen auf dem Smartphone. Dieses haben wir nur 15 Minuten vor Sendebeginn per WhatsApp über Arne Jessens Smartphone an die Redaktion übertragen, so dass es später während der Sendung eingeblendet werden konnte.
Um 16.20 Uhr war es dann soweit – es wurde ernst. Etwas aufgeregt nahmen wir erneut am Tisch Platz, denn unser Beitrag sollte als erster in der Sendung ausgestrahlt werden. Im hellen Licht der vielen Scheinwerfer befragten uns die Moderatoren der Talkshow abwechselnd. Dabei strahlten sie so viel Ruhe und Gelassenheit aus, dass sich die anfängliche Nervosität schnell legte.
Während der Sendezeit konnten wir uns auf einem der großen LCD-Monitore sehen. Der bereits im November vom NDR gesendete Beitrag über die AVL und die private Sternwarte von Gerald wurde in gekürzter Form eingespielt. Wir plauderten in einem lockeren Gespräch mit den Moderatoren über die Faszination Sternenhimmel im Allgemeinen und die Astrofotografie im Besonderen.
Gerald ging dabei auf die Aufnahmetechnik ein und berichtete von Strukturen der Gasnebel, von Galaxien und Prozessabläufen, die man als Astrofotograf verfolgen kann. Jürgen erzählte, nach welchen Kriterien er die Motive auswählt und berichtete über besondere Highlights, wie beispielsweise den Venustransit im Jahr 2012. Auf die abschließende Frage Kristina Lüdkes nach möglichem Leben auf fremden Planeten antwortete Gerald mit einem klaren „Ja“. Eine Tatsache, die vor 20 Jahren noch ganz anders beantwortet worden wäre.
Viel zu schnell vergingen die geplanten 10 Minuten Sendezeit, die tatsächlich auf 12 Minuten anwuchs. Das Erlebnis und die Erinnerung werden uns bestimmt noch lange in Erinnerung bleiben.
Text und Bilder: Gerald Willems, Jürgen Ruddek