Bundesweiter Astronomietag 2017 mit der AVL
Schon im vergangenen Jahr hatten wir im Vorstand der AVL beschlossen, dass wir uns am Astronomietag 2017, wie in jedem Jahr, mit einem Angebot für die Öffentlichkeit beteiligen wollen. Die Initiative der Vereinigung der Sternfreunde(VdS) ist seit ihrem Bestehen bestens geeignet Neulinge und Interessierte an die Astronomie heranzuführen. Die VdS stellt diesen Tag immer unter ein Thema, zu dem die verschiedenen Einrichtungen ihre Aktivitäten anbieten. Es sind vornehmlich astronomische Institute, Volkssternwarten und Vereine wie die AVL, die sich dieser Initiative anschließen.
In diesem Jahr hat die VdS als Thema "sehenswertes an der Sonnenbahn" ausgewählt. Astronomisch Versierte wissen damit sofort, dass es sich um die Ekliptik handelt, die hier thematisiert werden soll. Astronomisch nicht Versierte können sich unter diesem Thema oft nicht das vorstellen, was eigentlich gemeint ist. Aber das ist genau das um was es geht – es soll Neugierde geweckt werden.
Natürlich soll die direkte Beobachtung des Nachthimmels im Mittelpunkt dieser Veranstaltung stehen. Den Menschen der Region einen ersten Blick durch ein Fernrohr zu ermöglichen und mit fachkundiger Begleitung das Gesehene erläutern. Bei uns in der AVL bieten wir bereits seit Jahren auch einen Vortrag zum Thema des Astronomietages an. Entweder zur Ergänzung oder alternativ als Ersatz bei bedecktem Himmel. Wenige Tage vor dem diesjährigen Astronomietag konnte man in den Wettervorhersagen sehen, dass wir Glück haben könnten und der Himmel frei von Wolken sein könnte – die entsprechenden Erwartungen waren also nicht gering.
Unser Ernst-Jürgen Stracke hatte die Aufgabe übernommen, die Koordinierung für diesen Tag zu organisieren. Einige Wochen vorher mussten die Mitglieder informiert werden und die Vereinskammeraden, die mit eigenem Gerät Beobachtungen des Nachthimmels anbieten werden, musste aufgelistet werden. Aber wir kennen das alles bereits und so waren die "üblichen Verdächtigen" auch dieses Mal wieder mit ihren Geräten dabei.
Der 25. März kam. Laut Wetterbericht sollten vereinzelte Wolken durchziehen – damit kann man leben. Bereits eine Stunde vor dem Beginn unserer Veranstaltung bauten unsere Vereinsmitglieder die ersten Geräte auf. Und um 19:30 Uhr waren alle gemeldeten Teilnehmer versammelt. Der Himmel zeigte sich allerdings durch Schleierwolken überzogen. Als die ersten Besucher eintrafen, sah auch der Wetterbericht nicht mehr so toll aus. Was tun? Sollten wir zunächst doch den Vortrag anbieten? Es war zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht wirklich dunkel. Da sich einige der Besucher eh direkt in unseren Vereinsraum begeben hatten, fiel die Entscheidung leicht.
Die Technik war vorbereitet und als ich den Raum betrat, waren fast alle Plätze bereits belegt – ich war überrascht. Es sollte ein kurzer Vortrag werden, nicht wie sonst bei uns üblich über eine Stunde hinaus. Also berichtete ich von der Umlaufebene der Erde um die Sonne, der Ekliptik, der schräg stehenden Erdachse und den daraus entstehenden Jahreszeiten. Die Stellungen der Planeten und die Neigungen der verschiedenen Planetenbahnen wurden erwähnt. Und schließlich ging ich auf das Tagesthema ein und zeigte anhand verschiedener Folien was ober- und unterhalb, also im Bereich der "Sonnenbahn", so zu sehen ist.
Nun, bei Beendigung des Vortrags, wollten alle möglichst schnell auf unser Gelände und den erhofften Blick durch unsere Fernrohre werfen. Als ich selber dazukam, waren zu den fast dreißig Zuhörern weitere Besucher erschienen, so dass sich mindestens fünfzig Besucher auf dem Gelände versammelt hatten – klasse!! Nur der Himmel – der hatte kein Einsehen mit uns. Es war vollkommen zugezogen. Natürlich waren unsere Besucher enttäuscht und wir waren es auch. Einige gingen auch wieder. Aber die überwiegende Mehrheit blieb! Überall wurden Gespräche geführt. Es wurde erläutert, was man hätte sehen können und wie man es anstellt, die ersten Schritte dahin zu tun. Und so wurde es trotz dieser Einschränkungen zu einem guten Astronomietag.
Unseren Mitgliedern, die mit ihrem Einsatz zum Gelingen beigetragen haben, ganz herzlichen Dank!
Text: Gerald Willems